Wo man auch hinschaut: In der Politik wird niemand müde, den gesellschaftlichen Mehrwert von bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt bei jeder Gelegenheit hervorzuheben
„Für Ihre Arbeit verdienen Sie Respekt und Anerkennung“, sagte die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer beim Landesweiten Tag des Ehrenamts 2018 in Pirmasens und dankte damit allen ehrenamtlich und bürgerschaftlich Engagierten im Land. Das Ehrenamt ist der Kern unserer demokratischen und solidarischen Gesellschaft.“
„Sie alle repräsentieren ein vielfältig gelebtes Ehrenamt. Sie stehen für ein Land, in dem es den allermeisten Menschen nicht egal ist, wer in der Nachbarschaft lebt und wie er lebt. Sie legen los und packen an, wenn Not am Mann oder Not an der Frau ist. Das ist die Einstellung eines Miteinanders, wie wir es in unserer Gesellschaft brauchen.“ So bezeichnet die Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel ihren Respekt für die ehrenamtlich Tätigen in unserem Land.
„Freiwilliges Engagement ist für viele Menschen auf dem Land ein wichtiger Faktor des Miteinanders. Wenn wir die Ehrenamtler verlieren, verlieren die ländlichen Räume ihre Seele.“ So adelt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner die Arbeit der ehrenamtlich in Vereinen tätigen.
„Ehrenamt stärkt das Rückrat unserer Demokratie und ist ein wichtiger Baustein unseres Gemeinwesens.“, erkennt auch die Bundestags-Fraktion von Bündnis90/die Grünen in einem Artikel aus dem Jahr 2017 auf Ihrer homepage.
Jedoch haben Irene Mihalic MdB, Sprecherin für Innenpolitik und Kordula Schulz-Asche MdB, Sprecherin für Bürgerschaftliches Engagement der Partei bereits 2017 Probleme ausgemacht, die dazu führen, dass es Nachwuchsprobleme im Ehrenamt gibt:
Ein wichtiger Aspekt sei hier die fehlende Anerkennung des Engagements: „Hier ist noch viel Luft nach oben: Formen der Würdigung, Wertschätzung und Erleichterung des Engagements wollen wir Grüne ausbauen.“ Außerdem spiele für das Engagement bei Feuerwehr, THW und anderen Organisationen auch die Ausrüstung eine wichtige Rolle.
SSV seit fast 100 Jahren – mehr als nur Fußball
Der SSV Heimbach-Weis hat seit vielen, vielen Jahren die soziale Kompetenz als Überschrift über sein Wirken gesetzt. Bei uns geht es nicht nur um Fussball. Wir bringen Kindern und Jugendlichen Werte bei, die im täglichen Miteinander immer mehr in Vergessenheit geraten. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit oder auch Verzicht zugunsten einer Gruppe stehen ebenso auf dem „Lehrplan“, wie die immer mehr verloren gegangene Fähigkeit sich gegen Widerstände durchzusetzten oder respektvoll mit anderen umzugehen.
Dank an den Stadtrat – Motivation durch Anerkennung und Wertschätzung
Wohltuend ist es dann in dem Zusammenhang, dass der Stadtrat der Stadt Neuwied am heutigen Abend in seiner Sitzung mit einer deutlichen Mehrheit den Haushalt für 2019 verabschiedete und darin eine Investition iHv 800 T€ für den lang ersehnten Kunstrasenplatz am Kieselborn beschloss. Endlich wird unser gesellschaftliches Engagement auch durch eine angemessene Infrastruktur (oder Ausrüstung…) unterstützt.
Die Arbeit des SSV ist seit jeher aus seiner Verfassung, der Satzung heraus parteipolitisch und konfessionell unabhängig und neutral. Dennoch sei an dieser Stelle eins gesagt:
Lohnt sich Investition in Nachwuchsarbeit und Ehrenamt?
Absurd und enttäuschend mutet es an, dass ausgerechnet die Fraktion der Grünen gegen das Projekt stimmten und offenbar die ausgedehnte und überdurchschnittliche Jugendarbeit des SSV, der jede Woche 220 Kinder und Jugendliche mehrfach von der Straße holt und weiterentwickelt, nicht zu würdigen weiß. Da scheinen die Botschaften und die Erkenntnisse aus der Bundespolitik noch nicht bis an die Basis vorgedrungen zu sein und man fühlt man sich als Ehrenamtler schon vor den Kopf gestoßen.
Wie dem auch sei: An einem solchen Tag wie heute wollen wir das Positive sehen und uns darüber freuen, dass offenbar die große Mehrheit in der Lokalpolitik unser Wirken respektiert und unterstützt. Das nehmen wir dankbar und demütig zur Kenntnis.
Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Kunstrasenplatz am Kieselborn ist also getan, eine weitere Hürde genommen. Nun hoffen wir auf die Genehmigung des Haushaltes durch die ADD und dann schnellstmöglich auf den Förderantrag beim Land durch die Stadtverwaltung.
Damit wir den 100sten Geburtstag des SSV auf GRÜN feiern können.