Kreisliga A Westerwald/Wied 1. Spieltag

SSV Heimbach-Weis – HSV Neuwied 2:3 (2:1)

Wieder einmal ein besonderes Fußballerlebnis bekamen die knapp 350 Besucher am Freitagabend (11.08.2023) beim Stadtderby des SSV Heimbach-Weis gegen den Topfavoriten aus Neuwied am Kieselborn geboten.

Dabei legte die junge Kleeblatt-Elf beeindruckend und wie die oftmals zitierte Feuerwehr los, um bis zu 11. Spielminute bereits einen absolut verdienten 2:0 Vorsprung herauszuarbeiten. Ein variables und temporeiches Spiel stellte die Gäste hierbei vor sichtbare Probleme und kurze Zeit später hätte es gut und gerne auch eine höhere Führung für den SSV gerechtfertigt.

Zur Pause führt der SSV – Neuwied gleicht Vorsprung aus

Der Anschlusstreffer durch den oberligaerfahrenen Sascha Kaiser in der 14. Minute brachte die Gäste dann jedoch mehr oder weniger wieder zurück ins Spiel. Der Pausenstand von 2:1 für die Emmerich-Elf gab weiterhin die Zuversicht an diesem Abend gegen den Meisterschaftsfavoriten erfolgreich bestehen zu können. Nach dem Seitenwechsel dann aber ein erstarkter HSV, der jetzt seine unweigerlich vorhandene Routine und spielerische Qualität, auch bedingt durch den ein oder anderen Unterschiedsspieler, zeigen konnte. Und eben einem dieser Unterschiedsspieler, nämlich Yannik Finkenbusch, welcher mit gespickter Expertise von über 300 Oberligaspielen als Königstransfer bezeichnet werden darf, gelang dann in der 51. Minute gar der 2:2 Ausgleich für seine Farben.

Hätte, wäre, wenn – Fehleinschätzungen machen den Unterschied

Und an dieser Stelle muss einfach auch als Teil der Dramaturgie erwähnt sein, dass der Neuwieder Torschütze Finkenbusch zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Platz hätte stehen dürfen. Es bleibt die individuelle Erkenntnis des grundsätzlich bei den meisten Entscheidungen richtig liegenden jungen Referees Justin Daum, warum eben benannter Finkenbusch in der 2. Spielminute nach einem per Definition „groben Foulspiel“ am enteilten pfeilschnellen Diego Brustolon und ohne die Möglichkeit auf Balleroberung, nicht mit einem folgerichtigen Platzverweis das Grün verlassen musste. Es folgte auch zur Verwunderung der Neuwieder Verantwortlichen bei besagter Szene noch nicht einmal der gelbe Karton. Und auch in der Folge des Spiels, sogar nach zunächst ausgesprochener gelben Karte wegen Reklamierens (42.), beging der Neuwieder Spieler weiterhin mehrfach Foulspiele, die mindestens dann zu einem Spielausschluss hätten führen müssen. Zwar hypothetisch, aber gegen 10 Neuwieder und ohne ihren absoluten Taktgeber hätte die Partie sicherlich eine andere Wendung vollzogen.

Es gehört ebenso noch zur Dramaturgie, dass Referee Daum in der 45. Minute einen sich aufbauenden erfolgsversprechenden Konter des SSV inmitten dessen, mit dem Halbzeitpfiff unterband. Grundsätzlich ein ordentlicher Auftritt des gesamten Gespanns, jedoch leider spielbeeinflussende Fehleinschätzungen, die diese Leistung überschatten.

Neuwieder Auswärtssieg geht in Ordnung

Dennoch muss als Fazit gesagt sein, dass der HSV sich die 3 Auswärtspunkte definitiv verdiente. Die Neuwieder-Elf war abgeklärter, spürbar routinierter, technisch versiert und ballsicher, ohne sich eine Vielzahl an Tormöglichkeiten herauszuspielen. Aber dann eben auch in gegebenen Momenten eiskalt und insbesondere beim 3:2 Siegtreffer von Sascha Kaiser dokumentierte sich die herausragende individuelle Qualität der Mannschaft.

Glas halb voll oder eher halb leer?

Beim SSV herrschte zunächst mehr Enttäuschung über eben jene fehlende Abgezocktheit und Kaltschnäuzigkeit, einen verdienten 2:0 Vorsprung über die Ziellinie zu bringen. Natürlich hat die junge Kleeblatt-Elf ein beeindruckendes Zukunftspotential und wird einen erfolgreichen Weg bestreiten, aber es war dennoch mehr drin. Keinerlei Vorwurf an die Intensität, spielerische Entwicklung und Willenskraft. Jedoch siegte eben an diesem Abend das Durchschnittsalter des HSV mit 32 Jahren gegen eine zukunftsausgerichtete blutjunge SSV-Elf mit dem zarten Schnitt von 21 (!!) Jahren……

 

Torfolge: 1:0 Lennart Rheinspitz (8.), 2:0 Diego Brustolon (11.), 1:2 Sascha Kaiser (14.), 2:2 Yannik Finkenbusch (51.), 2:3 Sascha Kaiser (58.)

Schiedsrichter: Justin Daum mit den Assistenten Dominic Wittenberg und Simon Heinzberger

Zuschauer: 350

Nächstes Spiel: Freitag, 18.08.2023, 20:00 Uhr Auswärts gegen SG Puderbach