Viele, wenn nicht die Mehrzahl der deutschen Fussballinteressierten waren vermutlich bei der gerade zu Ende gehenden UEFA-EM 2020 nicht zufrieden mit dem Abschneiden der deutschen Mannschaft. Unzählige Märchen werden dann in diesen Momenten erzählt und abenteuerliche Erklärungen gefunden.

Wer sich jedoch schon länger und auch intensiver mit dem deutschen Fussball und insbesondere mit dem deutschen Nachwuchsfussball beschäftigt, der weiß, dass die angeblich ja so gute Nachwuchsarbeit seit vielen Jahren immer schlechter wird. Nur so kann man vielleicht auch erklären, dass die Quote mittelmäßiger ausländischer Spieler in der Bundesliga immer höher wird oder dass man sich Spiele der zweiten oder dritten Liga – trotz einer Vielzahl von Spielern, die seit vielen Jahren jährlich aus den NLZ in den Markt gespült werden – dass man sich also Spiele der zweiten oder dritten Liga oft nur mit einer Kopfschmerztablette ansehen kann.

Die Gründe für dieses Manko sind sicher vielschichtig. Der ursprünglichste Grund ist aber, dass die Basis der Fussballspielenden Kinder durch den Spielbetrieb bereits sehr früh enorm eingeschränkt wird. Zum einen wird durch den aktuellen Spielbetrieb die Anzahl der fussballspielenden Kinder enorm verjüngt, zum anderen wird die Qualität bei weitem nicht so verbessert, wie es sein könnte. Wer sich für die Hintergründe im Detail interessiert, findet hier ein tolles und leicht verständliches aber sehr einleuchtendes Video:

“https://www.youtube.com/watch?v=jpd1ws2ohTs&t=211s”

Der deutsche Fussball-Bund hat nun entschieden, den Kinderfussball neu zu strukturieren und die sogenannten Kinderspielformen neu einzuführen. Diese Kinderspielformen wurden von dem deutschen Horst Wein erfunden und unter dem geschützen Begriff  “funinho” in der Jugendabteilung des FC Barcelona etabliert. “funinho” ist eine Wortschöpfung, die aus den Wörtern “fun” – Spaß und “nino” – Kind besteht.

Es geht dabei um 3vs3-Spiele mit vielen Wechseln respektive viel Spielzeit für einzelne Kinder, mit vielen Entscheidungen, die alle Kinder möglichst autark treffen, daraus resultierend zunächst mal mit einer wesentlich größeren Anzahl an Kindern, die zumindest die U13 erreichen.

Der Fussballkreis Westerwald/Wied veranstaltet nun am kommenden Samstag (17.07.2021) um 10 Uhr und um 11:45 Uhr zwei Einführungsveranstaltungen auf dem Sportplatz am Kieselborn. Die hervorragende Nachwuchsarbeit des SSV, aber auch der nunmehr zur Verfügung stehende Kunstrasenplatz und die große Anzahl an Minitoren, die am Kieselborn schon seit Jahren zur Verfügung stehen, haben den Verein offenbar prädestiniert, Gastgeber dieses Kinderfussballfestes zu sein. Abermals eine tolle Auszeichnung für die Kleeblätter.

Zuschauer sind natürlich herzlich willkommen. Für das leibliche Wohl wird wie immer bestens gesorgt.