Die erste Mannschaft des SSV Heimbach-Weis ist ziemlich überraschend mit einem Auswärtssieg in die neue Spielzeit gestartet. Der Aufsteiger Grenzbachtal wurde auf eigenem Platz – vor allem in dieser Deutlichkeit erstaunlich – mit 4:1 geschlagen. Wer das Spiel gesehen hat, weiß jedoch, dass es lange ausgeglichen war und auch hätte anders ausgehen können.

Realität ins Auge schauen

Gott sei Dank hat man in Heimbach-Weis in den letzten Jahren gelernt, der Realität ins Auge zu schauen. So denkt man – anders als das vielleicht bei einem karnevalistisch angehauchten Zweitligaverein der Fall wäre – weiter in kleinen Dimensionen und weiß, dass die 3 Punkte in Roßbach nur ein Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt und ein kleines Polster für die bald beginnende Urlaubszeit von Leistungsträgern und für den traditionell karnevalsbedingt mäßigen Rückrundenstart sind.

Und man weiß, dass schon morgen Abend nach dem Spiel gegen Horressen der Auswärtssieg vom vergangenen Sonntag ein Muster ohne Wert sein könnte, wenn man nun gegen die Diel-Elf nicht nachlegt. In der Vorsaison konnte Horressen in einem packenden „Druckspiel“ am Kieselborn mit 2:1 besiegt werden. Wer erinnert sich nicht an die Ernüchterung nach dem Ausgleich der Horresser und das erlösende 2:1 von André Ganzer, der diesmal allerdings verletzungsbedingt fehlen wird?

Horressen oberklassig vertärkt – Defensive soll gestärkt werden

Horressen, genau wie der SSV im Jahr davor nur über ein Entscheidungsspiel und die Relegation in der A-Klasse geblieben, wird am Kieselborn mit einem neuen Trainer antreten. Im Sommer übernahm der ehemalige Oberliga-Spieler Michael Diel (Eisbachtal, Montabaur) die Mannschaft, die in den letzten beiden Spielzeiten zwar jeweils die meisten Gegentore kassierte (67 und 70) aber in Steffen Dekker (#7) auch den Toptorjäger der Klasse stellte. Auf der Verbesserung der Defensive soll demzufolge das Hauptaugenmerk von Diel liegen, denn „deutlich weniger Gegentore“ wird als Saisonziel des morgigen Gastes in der Rz ausgegeben.

Mithelfen sollen dabei sicherlich die Neuzugänge aus höheren Spielklassen. In Tizian Tries und Mato Stipic kamen zwei Spieler vom ehemaligen Bezirksligisten Elbert, und in Maximilian Görg einer vom jetzigen Bezirksligisten Steinefrenz. Außerdem verstärkt im Ex-Wirgeser Sascha Blath ein Spieler mit Verbandsliga-Erfahrung die Mannschaft. Im Tor steht in André „Hambüchen“ Faller einer der Top-Torhüter der Klasse. Faller wurde jahrelang in Wirges ausgebildet und hätte dort sicher den Sprung in die Oberliga gepackt, wenn er ein paar Zentimeter mehr Körpergröße mitgebracht hätte.

Für den SSV gilt es am Freitag, die positiven Ansätze aus dem Auftaktspiel mitzunehmen. In Marvin Hoffmann, Moritz Rollepatz und Julian Vlatten standen gleich drei Spieler des 99er Jahrgangs in der Startformation, ein weiterer kam in Kevin Schneider später dazu. Dadurch scheinen sich neue personelle Alternativen für Trainer Carsten Keuler zu ergeben, wenngleich es klar sein dürfte, dass eine Zahl von vier 19jährigen auf Dauer zu starken Formschwankungen führen muss. Spätestens im Oktober kann es hier zu einem Leistungstief kommen, ein weiterer Grund also, trotz der mäßigen Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung frühzeitig so viele Punkte wie möglich einzufahren.

Anders als in den vergangenen Jahre steht der SSV aber diesmal nicht nach einem verlorenen Auswärtsspiel in seinem Heimspiel direkt unter dem Druck, gewinnen zu müssen.